Eindrucksvoller Bericht vom Aufenthalt auf Ometepe, der „Oasis de paz“

Ursula Blonigen und Dr. Susanne Lindner. (Photo: Vera Marzinski)Text und Photos von Vera Marzinski

Gerade von ihrem dreiwöchigen Aufenthalt zu Beginn der Regenzeit auf Ometepe (Nicaragua) zurückgekehrt, berichteten Ursula Blonigen und Dr. Susanne Lindner beim „Offenen Treffen Ometepe“ mit 60 BesucherInnen am Freitagabend in der Cafeteria der Behindertenwerkstätten Wiehl-Faulmert. Beide waren schon mehrfach mit einer Delegation des Projektes aus Deutschland dort und diesmal zu zweit unterwegs.

Die Erfahrungen, die sie dort machten, schilderten Blonigen und Lindner anhand einer Präsentation mit rund 100 Bildern, die sehr informativ und kurzweilig war. Einen ausgefeilten Stundenplan überreichte das einheimische Team des POA „Proyecto Ometepe Alemania“ den beiden gleich nach der Ankunft. Und so nahmen die beiden in ihrem Vortrag nach der Reise die Gäste u. a. mit zum Neubau der Schule, die für die Klassen fünf bis acht gebaut und vom Staat geleitet wird. Die Vor- und Grundschule konnte vor einigen Jahren durch das Ometepe-Projekt finanziert werden. Bis heute werden Lehrkräfte mitfinanziert und Studienförderungen gezahlt. Aber auch für die Gesundheit auf der Insel sorgt das Projekt mit den Spenden. Eine Klinik für Allgemein- und Zahnmedizin wurde dort gebaut. Hier waren die beiden Frauen ebenfalls während ihres Aufenthaltes. Ursula Blonigen ist gelernte Krankenschwester und Dr. Susanne Lindner Ärztin, die auch dort unter anderem einen Jungen mit Akupunktur behandelte – was die Gäste des Ometepe-Treffens bildlich verfolgen konnten. Zudem begleiteten die beiden zwei Psychologinnen bei Hausbesuchen und erlebten dabei spannende Fahrten auf dem Moped. Sie nahmen an Festen teil, wo auch ein Film, mit dem das nicaraguanische Projekt vor Ort sich für die Arbeit und Unterstützung aus Deutschland bedankte, gezeigt wurde. Den hatten sie auch mit nach Faulmert gebracht. „Der Film „Der Schuh“ zeigte einen Jungen mit kaputtem Schuhwerk, der einem reichen Jungen, der beim Einsteigen in einen Zug einen seiner glänzenden neuen Schuhe verliert, diesen wieder zurückgeben möchte, obwohl er ihn gerne selber behalten hätte. Als der reiche Junge den verlorenen Schuh nicht im Anfahren des Zuges fangen kann, wirft er dem anderen Jungen seinen zweiten Schuh noch zu und winkt freundlich. Sehr berührend, wie auch die Bilder von der Zeit der beiden Frauen auf der Insel, die damit wieder einen Einblick zum aktuellen Stand dort gaben.

Elisabeth Alberts wird von Monika und Michael Höhn veranschiedet. (Photo: Vera Marzinski)

Weiterhin werden über das Projekt auf der Insel junge Menschen ein Freiwilliges-Soziales Jahr leisten. Aber auch anderweitige Einsätze sind dort möglich. So wird Elisabeth Alberts aus Wiehl ab August für vier Monate im Rahmen des Projektes ein medizinisches Praktikum absolvieren. Das ist für sie eine Vorbereitung auf ihr Medizinstudium. Ihre Mutter lernte während eines Aufenthaltes dort für ihre Doktorarbeit und hat bereits persönlich mit ihrer nicaraguanischen Kollegin. Dra. Melida Luna Flores, auf Ometepe zusammengearbeitet. Sie gehört zu den Zahnärzten, die Zahngold für Ometepe sammeln. Durch die Abgabe von Zahngold durch Patientinnen und Patienten in zehn verschiedenen oberbergischen Praxen, ist in den vergangenen Jahren schon so einiges in die Arbeit des Projektes geflossen, so 2016 rund 14.500 Euro.

Die nächsten Besucher werden im Juli auf Ometepe sein.

Wie jedes Jahr wird im September wieder ein ökumenischer Gottesdienst rund um das Ometepe-Projekt in der Ev. Kirche Wiehl sein: am 10. September 2017 um 10 Uhr. Das nächste „Offene Treffen Ometepe“ findet am 27. Oktober – wieder in Faulmert – statt und am 16. Juni 2018 wird es ein großes Fest geben, denn dann feiert das „Ometepe-Projekt Nicaragua“ sein 25jähriges Bestehen.

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