Über Ometepe

Ometepe? Wer oder was ist das?

Blick von der Finca Magdalena auf den ConcepciónOmetepe ist der indianische Name für eine Insel im Großen Nicaragua-See im Süden von Nicaragua, dem größten Süß­wasser­see Mittel­amerikas. Die Insel wurde ge­bildet aus zwei Vulkanen – Concepcíon (1610m) und Maderas (1394m). Sie ist mit 276 km² die größte von mehreren Inseln im See.

Die etwa 40.000 Einwohner­Innen der Insel sind Nach­fahren der Nahua-Indianer, die schon vor mehr als zweitausend Jahren dort gesiedelt haben.

Situation auf der Insel

Auf der vorwiegend ländlich geprägten Insel herrscht eine hohe Arbeits­losigkeit. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist unter 20 Jahre alt. Immer noch haben nicht alle Menschen Zugang zu sauberem Trink­wasser und Strom. Auch die medi­zinische Ver­sorgung ist oft noch un­zu­reichend.

Die meisten campesinos arbeiten in der Land­wirtschaft für den Eigen­bedarf. Auf der Insel werden vor­wiegend Reis, Mais, Bohnen, Koch­bananen, Kaffee, Tabak und Früchte angebaut. Familien, die ein Boot besitzen, können sich mit dem Fisch­fang (Sardinen, mojarras, tilapias, guapote) etwas dazu­verdienen. Eine wichtige Einnahmequelle ist der zunehmende Tourismus.

Über Nicaragua

Karte von Nicaragua

Nicaragua ist das größte Land Zentral­amerikas. Von den 5 Mio. Einwohnern Nicaraguas sind 70% Mestizen, 14% Weiße, 10% Schwarze und ca. 4% Indianer. Die Landes­sprache ist Spanisch. 80% der Nicaraguaner sind römisch-­katholisch, wobei evangelische Frei­kirchen zunehmend an Einfluss gewinnen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Nicaraguas ist jünger als 18 Jahre alt.
Mit durch­schnittlich 4 Kindern pro Frau gehört Nicaragua zu den Ländern mit dem höchsten Bevölkerungs­wachstum auf der Erde. 30% der Bevölkerung sind An­alphabeten. Es herrscht hohe Arbeits­losigkeit, etwa 50% der Nicaraguaner leben unterhalb der Armutsgrenze.

Die Geschichte Nicaraguas ist wie die Geschichte ganz Mittel­amerikas von der Kolonial­herrschaft geprägt. Auch nach der Erlangung der Un­abhängig­keit war Nicaragua durch seine strategisch günstige Lage immer wieder Gegenstand von Macht- und Herrschafts­ansprüchen anderer Staaten, insbesondere der USA. Dies trifft auch auf die mehr als vierzig­jährige Herrschaft der Familie Somoza zu, deren brutale Unter­drückungs­methoden 1960 der Auslöser für die Gründung der Befreiungs­bewegung Frente Sandinista de Liberacion Nacional (FSLN) waren. Nach fast 20 Jahren Guerilla­kampf gegen die Diktatoren errangen die Sandinisten 1979 mit einer Revolution den Sieg. Die Sandinistische Regierung erreichte zwar eine Verbesserung der sozialen Lage für einen Großteil der Bevölkerung, u.a. durch Alphabetisierungs­kampagnen, kostenlose Schul­bildung und Gesundheits­versorgung sowie eine gerechtere Verteilung des Landes, doch der seit 1980 von den Contras geführte (und u.a. von den USA unterstützte) fast zehn Jahre an­dauernde Bürger­krieg sowie die Boykott- und Isolierungs­politik der USA stürzten das Land in eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seit der Wahl­niederlage der Sandinisten 1990 ist Nicaragua offiziell eine Demokratie. Nach 16 Jahren liberal-­konservativer Politik wird das Land seit 2007 wieder von den Daniel Ortega und der FSLN regiert.

Die Wirtschaft Nicaraguas basiert größtenteils auf Land­wirtschaft, deren Produkte besonders von den Schwankungen der Welt­markt­preise und extremen Natur­phänomenen (Dürre, Hurrikan, Erdbeben) betroffen sind. Neben Kaffee werden überwiegend Bananen, Zuckerrohr und Baumwolle angebaut. Daneben sind außerdem Bergbau, Holz- und Fischindustrie sowie Textil-, Leder- und Metall­verarbeitende Betriebe von Bedeutung. Nach wie vor leben etwa 75% der Bevölkerung in Armut, davon 43% in extremer Armut. Die offene und verdeckte Arbeits­losigkeit der erwachsenen Bevölkerung liegt mit Unter­schieden zwischen Stadt und Land bei 50-70%. Von den Beschäftigten verdienen 85% nicht genug, um damit zu über­leben. Oft müssen alle Mit­glieder einer Familie, auch die Kinder, zum Ein­kommen beitragen. 60% der Bevölkerung sind im in­formellen Sektor tätig, darunter 75% Frauen.
Zu den größten ökologischen Problemen Nicaraguas zählen die Ab­holzung des Regen­waldes, die Nutzung von Feuer­holz zum Kochen, die defizitäre Abfall­beseitigung, die prekäre Wohn­situation und die un­zu­reichende Ver­sorgung mit Sanitär­anlagen.