Esmeralda auch in Sprockhövel

Vor vielen Jahren haben wir alte Krücken der damals etwa 16-jährigen Esmeralda aus ihrer abgelegenen Hütte im Dorf San José del norte mit nach Deutschland nehmen dürfen. An diesem kleinen Beispiel konnten wir die schlechte Versorgungssituation behinderter Menschen in Nicaragua den Kindern im Kindergarten und Schulen bei unseren Vorträgen gut erklären.

Von den abgebrochenen, unbrauchbaren Krücken waren die Kinder tief beeindruckt. Wir hatten diese Gehhilfen in unsere Ometepe-Ausleih-Kiste hineingepackt, so dass auch andere Schulen damit arbeiten konnten. Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise auch weitere Schulprojekte in Nicaragua mit unterstützen können, wie das Beispiel der Gennebrecker Kinder zeigt, deren Aktivitäten in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung Beachtung fanden:

 

GENNEBRECKER KINDER LERNEN TEILEN

09.11.2012 | Sprockhövel.
Als einen großartigen Erfolg werten Schulleiterin Brigitte Weigelt und ihre Kollegin Agnes Koch ein Projekt zugunsten der Partnerschule in Nicaragua, das jetzt endete. 1913,06 Euro haben die 110 Kinder der Grundschule gesammelt, dieser Betrag wird von Roswitha Mirbach bei ihrem nächsten Aufenthalt in der Partnergemeinde mit zur Schule ins Dörfchen Dario im südamerikanischen Nicaragua genommen. Als einen großartigen Erfolg werten Schulleiterin Brigitte Weigelt und ihre Kollegin Agnes Koch ein Projekt zugunsten der Partnerschule in Nicaragua, das jetzt endete. Das klassen- und fächerübergreifende Projekt hatte einen Vorlauf von etwa zwei Wochen, bevor es tatsächlich „ans Eingemachte“ ging: Passend zu Sankt Martin hatte das Thema „Teilen“ einen aktuellen Bezug, weil es darum ging, für die Kinder in der Partnerschule zu sammeln und ihnen damit zu helfen, den Teufelskreis aus fehlender Bildung, Arbeitslosigkeit und Armut zu durchbrechen. Den Impuls setzte Roswitha Mirbach durch anschauliche Geschichten und Erlebnisberichte, dann wurde von Agnes Koch und ihren Kolleginnen eine tolle Ausstellung mit Alltagsgegenständen und für das Land typischen Produkte zusammengestellt.

AUCH ESMERALDAS KRÜCKEN SIND DABEI

Kaffee von der Frucht über die Bohne bis hin zum Pulver, Kakaofrüchte, einfaches Holzspielzeug, Instrumente waren zu sehen. Auch die echten, geradezu antik anmutenden Unterarmkrücken des Mädchens Esmeralda, das so gerne tanzte, aber wegen einer Behinderung eben diese Krücken brauchte, waren dabei. Dazu wurde mit dem „gallo pinto“ ein typisches nicaraguanisches Gericht gekocht. So konnten die Schüler erfahren, wie die Kinder in diesem Teil der Welt leben. „Das war eine Mischung aus Erdkunde, Musik, Kunst- und Sachkundeunterricht“, ist Brigitte Weigel überzeugt, dass die Kinder mehr gelernt haben, als in einem Fachunterricht. Schließlich galt es, sich kleine Aufgaben zu überlegen, die man übernehmen wollte, um so Sponsorengelder einzuwerben. Dabei waren der Fantasie und der Begeisterung kaum Grenzen gesetzt. Jann aus der 1. Klasse hatte sich mit Begeisterung dem Schnippeln von Liebstöckel gewidmet. Kartoffelschälen war der Einsatz von Pius. Sophia und Jana verkauften in einem Bauchladen selbst gemachte Windlichter, Greta und Catherine sortierten zwei Stunden lang Schrauben. Laub fegen, Geschwister hüten – an Aufgaben war kein Mangel. So kamen pro Kind etwa 19 Euro zusammen. „Auch im Fach Mathe lässt sich das Projekt noch thematisieren. Dann nämlich, wenn wir ausrechnen, wie lange ein Kind in Dario davon Schulgeld bezahlen kann oder wie viel Papier man für einen bestimmten Betrag kaufen kann“, ist Agnes Koch vom fächerübergreifenden Ansatz des Projektes begeistert.

Caroline Gustedt

 

Buchhinweis:

Monika und Michael Höhn, „…und Esmeralda tanzte, unterwegs in Nicaragua „,
2007 IATROS-Verlag, ISBN 13 978-3-937439-45-7

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