Mehr als ein Benefiz-Konzert für Ometepe
Aus den verschiedensten Orten des Oberbergischen Kreises – von Lantenbach bis nach Waldbröl – waren die 60 Gospel-Interessierten an diesem verregneten Märzabend in die Ev. Kirche nach Wiehl gekommen.
Pfarrer Matthias Schippel aus Waldbröl (Piano) und Hermi Stracke (Gesang) aus Bergneustadt hatten der Ometepe-Initative dieses Benefiz-Konzert bereits im letzten Jahr angeboten. Sie wollten mit ihrer Musik die „Herzen öffnen und die Zuhörer beschenken“. Einigen Anwesenden war die Betroffenheit über die unvorstellbaren Ereignisse einen Tag nach dem schrecklichen Geschehen in Winnenden anzumerken.
„Es ist wichtig, dass wir hier zusammenkommen“ begrüßte Pfarrer i. R. Michael Höhn aus Wiehl, die Zuhörerinnen und Zuhörer. „Wir brauchen dringend solche Gelegenheiten zum Innehalten – in einer Zeit voller Gewalt, voller Unsicherheiten und Ängsten. Deshalb brauchen wir auch Menschen, die uns Mut machen.“
Und so spiegelten die Texte von T. Burleigh, Artur Curry, Gary Chapman und Don Goodman, die Hermi Stracke mit ihrer unverwechselbaren Gospelstimme und auch die außergewöhnlich feiunfühlige musikalische Begleitung von Matthias Schippel Trauer und Hoffnung zugleich wieder. Lieder, die die Menschen bestärken sollten und ihnen Kraft geben zum Träumen und zum Kämpfen.
»Sei nicht traurig, Reisender, und Herr, gib mir Halt. Oder: niemand weiß um den Schmerz, den ich sah«
Besinnliche Fotos von Menschen von der Insel Ometepe im Nicaraguasee verstärkten den mutmachenden Akzent an diesem Abend und eine Zuhörerin meinte: „Das waren Eindrücke, die ich nie vergessen werde.“
Gern folgten die Zuschauer der Einladung der Ometepe-Gruppe zum anschließenden Zusammensein bei einem schmackhaften Imbiss.
„Wir freuen uns über jede finanzielle Unterstützung“, sagen Monika und Michael Höhn. „Gerade haben wir wieder über den Ev. Kirchenkreis An der Agger 28.750€ für die Schule, die Klinik, für Ärzte, Patienten, Medikamente und die genossenschaftliche Kreditfirma überwiesen. Darin enthalten sind auch die 470€, die heute Abend gespendet wurden.“
Doch sehr wichtig – und das betonen die Höhns immer wieder – sind die Gemeinschaft und die Vernetzung untereinander. „Sich gegenseitig zu stärken, über den Tellerrand hinauszublicken und gemeinsam für eine ausgleichende Gerechtigkeit hier bei uns und im Süden dieser Erde zu kämpfen, das ist unser Anliegen.“
Monika Höhn