Es schien so, als seien sie persönlich gekommen. Die Kinder vom Vulkan Maderas von der Insel Ometepe im großen Nicaragua-See. Die Geschichten der Kinder hatte Monika Höhn in ihrem gerade erschienenen neuen Kinderbuch gleichen Namens vorgestellt.
Die Kinder aus dem Buch waren zum Greifen nah. Im DIN-A 3 Format schauten sie von der Wandtafel auf die 20 Jungen und Mädchen – Grundschüler der Klasse 4 b aus Wiehl.
„Erzähl von uns“ hatte vor einigen Jahren Elias gesagt, als Monika Höhn ihm beim Verkauf von selbst gebastelten Armbändern aus Samen begegnete. Und sie fotografierte den Jungen und schrieb seine Geschichte auf. Doch nicht nur seine Geschichte wurde aufgeschrieben, auch die Geschichten von den Kindern Julio und Antonio, die von Lisette, von Luis, Elena, Enrique, von Manuel und anderen.
„Über die Geschichten der Kinder möchte ich das zweitärmste, kleine mittelamerikanische Land bekannt machen“ sagt Monika Höhn und fügt hinzu: „Etwas über die Armut und ihren Reichtum berichten, Zusammenhänge zwischen der so genannten Dritten und Ersten Welt aufzeigen. Durch konkrete Beispiele aus diesem Entwicklungsland, den Lebensbedingungen und dem Alltag der Bevölkerung möchte ich die Bedeutung von Entwicklungs-Zusammenarbeit und unser Engagement für die Eine Welt transparent machen.“
Nicht nur das gerade erschienene Kinderbuch war auf dem Tisch in der Klasse zu finden. Auch das Handwerkszeug der campesinos, eine machete, wollten die Kinder gern einmal in die Hand nehmen. „Ist die scharf?“ fragte ein Junge.„Ich dachte, das sei ein Schokoladenkuchen“ staunte eine Schülerin, als Monika Höhn den Block braunen Rohzucker, die Melasse, den Kindern zeigte und ein Stück Zuckerrohr in die Luft hielt.„An dieser Frucht wächst die Cashewnuss?“ fragte ein anderes Kind als es die rote Frucht der maraí±on sah, an der der Samen, die Nusshülse, befestigt war.Reis, Bohnen und Kochbananen, die Grundnahrungsmittel der Nicaraguaner, den so genannten »Gallo pinto«, den »Bunten Hahn«, wie die Nicas ihr tägliches Essen bezeichnen, hatte Monika Höhn ebenfalls mitgebracht.Der ungeröstete Kaffee wurde zunächst nicht erraten. „Der sieht ja aus wie Erbsen oder Bohnen“ meinten die Schüler. Und an der großen Zimtstange wollten die Kinder gerne eine kleine Ecke abbrechen, um darauf zu kauen und den Zimt zu schmecken.Wirbelstürme und Vulkanausbrüche interessierten die Kinder ebenso wie das »Licht der Armen«, eine Blechbüchse mit Kerosin gefüllt, die in den Hütten der Ärmsten steht. Sie sorgt für spärliches Licht, da wo es keine Elektrizität gibt. Wie wichtig Wasser ist, insbesondere sauberes Trinkwasser, und welche Bedeutung der Nicaragua-See für die Bewohner auf Ometepe hat, um zu überleben, verstanden die Kinder sehr schnell.
Zum Schluss der Schulstunden wies Monika Höhn auch auf die Schwerpunkte »Bildung und Gesundheit« der Arbeit im Ometepe-Projekt hin. „Die Kinder waren richtig motiviert und ich habe mich gefreut über ihre vielen Fragen“ sagte sie. „Als ich mich verabschiedete, meinte ein Junge: Das war echt spannend, kommen Sie noch mal wieder?„.
Für Schulveranstaltungen und Lesungen steht die Autorin gern zur Verfügung.
FON 02262/ 70 14 66
PS: Über diesen Besuch in der Wiehler Grundschule berichtete die Oberbergische Volkszeitung, deren Artikel wir hier in Kopie zur Verfügung stellen.