Mehr als 100 Gäste waren der Einladung zu diesem Ometepe-Abend mit einem besonderen Vortrag gefolgt, den die Ometepe-Initiative gemeinsam mit dem Weltladen Gummersbach in den Behinderten Werkstätten Oberberg in Wiehl-Faulmert veranstaltete: „Kein Brot für die Welt – Die Zukunft der Welternährung.“
Michael Höhn begrüßte die Gäste dieses „ungewöhnlichen Netzwerks“ – so eine Besucherin. Superintendent Jürgen Knabe vom Ev. Kirchenkreis an der Agger dankte in seinem Grußwort dem Projekt und allen Anwesenden herzlich für die Unterstützung aus der Bevölkerung, die die 17-jährige Projektarbeit auf der Insel Ometepe möglich gemacht hat.
MitarbeiterInnen des Weltladens verkauften an einem Stand fair gehandelte Ware. Lehrer aus oberbergischen Schulen, Erzieherinnen aus Kindergärten und insgesamt 7 Ärzte waren dabei, unter ihnen Diether Steves aus Wiehl, Dr. Ute Sabel, Dr. Joram aus Gummersbach, Dr. Jörg Nase aus Bergneustadt, Dr. Hedi Hogrefe aus Bergisch Gladbach, Dr. Peveling aus Freudenberg und Dr. Cecil Guillén aus Nicaragua, der zur Zeit ein mehrmonatiges Praktikum als Neurochirurg bei Professor Braun in Siegen macht.
Einige der anwesenden Ärzte waren bereits als „Ärzte für die Dritte Welt“ in Nicaragua. Alois Hombach aus Freudenberg, Bruder des deutschen Bischof Bernhard Hombach, den viele Oberberger kennen gelernt haben, übermittelte herzliche Grüße von seinem Bruder, zu dessen Diözese auch die Insel Ometepe im Großen Nicaragua-See gehört.
Vertreterinnen von Terre des hommes aus Nümbrecht, der Vorsitzende der Aktiven Lernhilfe Bergneustadt, Yasar Eroglu, VertreterInnen der verschiedenen Parteien, Konfessionen und anderen Glaubensgemeinschaften fanden sich am bunten, selbst zusammengestellten Buffet zu Gesprächen zusammen. Einig waren sich alle: Solche Netzwerke schaffen Vertrauen über alle Partei- und Konfessionsgrenzen hinaus. Sie fördern Gemeinschaft, schaffen neue Strukturen, in denen Menschen ihre kreativen Ideen einbringen können.
Nach einer kurzen Beamer-Präsentation über die Ereignisse hier bei uns und in Ometepe in den ersten drei Monaten dieses Jahres, hielt der aus Heddinghausen stammende Landwirt und WDR-Redakteur Dr. Wilfried Bommert, Umweltjournalist und Agrarwissenschaftler, seinen Vortrag „Kein Brot für die Welt – Zur Lage der Welternährung“. Anhand einer Beamer-Präsentation machte er eindrucksvoll deutlich, wie Nahrungsmittel weltweit durch Klimawandel, Monokultur und die Anfälligkeit der Gentech-Pflanzen knapp werden und die Zeiten einer gesicherten Welternährung zu Ende gehen. Er zeigte aber auch, welche Chancen Wissenschaft, internationale Politik und nicht zuletzt jeder mündige Verbraucher haben, diese Bedrohung abzuwenden.
Die Buchhandlung Hansen & Kröger war mit einem Bücherstand vertreten, an dem Dr. Bommert seine Bücher signierte.
Im Anschluss folgte eine angeregte Diskussion, bis sich die letzten Gäste, die aus Alfter bei Bonn, Marienheide und Freudenberg angereist waren, nach dem knapp vierstündigen Treffen verabschiedeten.
Am Schluss gab es noch eine große Überraschung: Wolfgang Lenz aus Bergneustadt, Geschäftsführer der Firma Jäger Ausbau, kündigte an, zukünftig jedes Jahr den Bau von zwei Häusern für die ärmsten Familien auf Ometepe zu finanzieren.