Zurück aus Nicaragua – Neues aus Ometepe

Dietmar Groß, Geschäftsführer der Behinderten-Werkstätten Oberberg (BWO) ist zutiefst beeindruckt von seiner ersten Reise, die ihn – gemeinsam mit seiner Frau Anke und den Projektinitiatoren Monika und Michael Höhn – auf die Insel Ometepe geführt hat.

„Trotz der vielen Berichte, Bücher und Filme, die ich den letzten Jahren über das Ometepe-Projekt kennen gelernt habe, sieht die Wirklichkeit doch noch ganz anders aus“, sagt Dietmar Groß.

Die vier BesucherInnen aus dem winterlich kalten Wiehl erwartete die heißeste Jahreszeit mit Temperaturen von bis zu 35 Grad.

„Wir erlebten Strom- und Wasserausfälle, besuchten Familien mit ihren behinderten Kindern, die in einfachsten Hütten leben und wurden mit einer Armut konfrontiert, die wir so nicht kennen.“

Trotz eines sich rasant entwickelnden Tourismus, von dem einige Menschen auf der Insel profitieren, bleibt doch für die Ärmsten nach wie vor nur das Wenige, das sie zum Überleben benötigen: Reis, Bohnen und Kochbananen sind die Grundnahrungsmittel der Nicas. Wer in der Nähe des Sees lebt, hat auch schon einmal einen Fisch für die Suppe im Kochtopf,.

Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten fehlen überall auf der Insel und viele gehen als Gastarbeiter ins benachbarte Costa Rica, um dort in den Bananenplantagen oder in Privathaushalten zu arbeiten.

Innerhalb des Ometepe-Projektes wurden die Besucher von den 19 MitarbeiterInnen des Projektes begrüßt – unter ihnen 13 Frauen: eine Zahnärztin, eine Zahnarzthelferin, zwei Krankenschwestern, eine Pharmazeutin in der projekteigenen Apotheke, eine Psychologin, fünf Lehrerinnen, und zwei angelernte Therapeutinnen für die Behinderteneinrichtung.

Anke Groß war zum zweiten Mal auf der Insel. Sie ist zugleich Vertreterin des Projektes im Ometepe-Fachausschuss des Kirchenkreises An der Agger.

„Wir haben an zwei großen Festen teilgenommen, die die Mütter der behinderten Kinder, die Eltern der Schülerinnen und Schüler der `Schule der Hoffnung´ und alle MitarbeiterInnen zu Ehren der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes von Monika und Michael und der Gäste vorbereitet hatten. Wir haben Obstkörbe und selbst gebastelte Geschenke der Kinder erhalten. Es waren emotional sehr bewegende Momente, bei denen wir die Freude und die Dankbarkeit der Menschen gespürt haben. Aber auch die Nähe der Menschen zu Monika und Michael, die sich in den 19 Jahren entwickelt hat, konnten wir in den verschiedenen Dörfern erleben. Die Herzlichkeit der Menschen hat uns sehr bewegt. Wir werden das Projekt weiterhin unterstützen.“

Ein Sender des nicaraguanischen Fernsehens hat die Arbeit des erfolgreichen Projektes gewürdigt. Überrascht war die Besuchergruppe davon, dass eine große nicaraguanische Organisation Anfang März jedem der 5000 Grundschüler Ometepes einen eigenen Laptop gesponsert hatte. „Wir sind noch ein wenig skeptisch, ob diese Initiative mit Lernprogrammen und dem Zugang zum Internet weitere Bildungschancen eröffnen wird“, sagen die Höhns.

Die Martin Luther Universität, mit Sitz auf Ometepe, hatte zum Studienabschluss ihrer Studentinnen und Studenten eingeladen, von denen 7 StudentInnen eine Studienförderung vom Projekt erhalten hatten. Voll Stolz nahmen sie ihre Diplome als Betriebswirte, Krankenschwester und Pädagogen entgegen. „Bildung ist der entscheidende Schlüssel zur Nachhaltigkeit in der Entwicklungs-Zusammenarbeit,“ sagen Monika und Michael Höhn, „und die werden wir weiter unterstützen.“

Am 20. April 2012 um 19 Uhr findet das nächste Ometepe-Treffen in den Behinderten-Werkstätten in Wiehl-Faulmert um 19 Uhr statt, zu dem jede/r sehr herzlich willkommen ist. Anke und Dietmar Groß werden dann über ihre Eindrücke auf Ometepe berichten. Außerdem ist eine Überraschung für das Projekt vorgesehen.

 

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