„Ich bin neugierig auf Menschen,“ sagt Michael Höhn, Autor und ev. Berufsschulpfarrer i.R. als er sich den 260 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 bis 10 in der Realschule Auf dem Hepel in Gummersbach vorstellte. Im Rahmen der Interkulturellen Woche war er zu einer Lesung in die Realschule eingeladen worden.
„Die Eheleute Höhn sind der Schule bekannt,“ erklärte die Schulleiterin Angela Harrock den Schülerinnen und Schülern. Seit vielen Jahren spendet die Schule den Erlös aus ihrem „Dezemberabend“ dem Ometepe-Projekt Nicaragua, mit dem auf der Insel im Großen Nicaragua-See mehrere Häuser für die Ärmsten gebaut werden konnten.
Interessiert folgten die Schülerinnen und Schülern den Erzählungen, als Michael Höhn sich als angehender junger Pfarrer gegen Mietwucher und Ausbeutung ausländischer Gastarbeiter in den 70er Jahren in Düsseldorfer Baracken engagierte. Ebenso der Geschichte von seiner ehemaligen Schülerin Teresa Misere, die aus Kolumbien stammt und von einer Engelskirchener Familie als Siebenjährige adoptiert worden ist. Heute ist sie Besitzerin eines Frisiersalons in Engelskirchen und Mutter eines kleinen Jungen.
Auch von seinem ehemaligen Schüler im Berufskolleg Gummersbach erfuhren die SchülerInnen, der als Fremdenhasser inzwischen ein Fremdenfreund geworden ist.
„Alle Geschichten habe ich durch Menschen erfahren,“ erzählt Michael Höhn, „und vielleicht habt Ihr ja auch die eine oder andere spannende Geschichte erlebt und wollt sie mir schreiben.“
Geschichten von Menschen wurden zum Auslöser für viele Jugendromane, die Michael Höhn im Lauf der Jahre geschrieben hat.
„Ich freue mich immer wieder, wenn es mir gelingt, so viele junge Menschen auch durch mein Lesen und meine Erzählungen zu erreichen,“ sagte Michael Höhn. Erstaunt war er, dass bei seiner Nachfrage etwa die Hälfte der SchülerInnen eine Migrationshintergrund haben.