Ometepe-Spende hilft einer trauernden Familie.
Herzliche Gratulation zur Geburt der Enkeltochter Camila an Projektleiter Alcides Flores und seine Frau, die Zahnärztin Dr. Melida Luna. Die beiden schickten uns voll Stolz das Foto ihrer Tochter Cinthya und ihrer kleinen Enkelin Camila. Wir gratulieren von ganzem Herzen und wünschen Cinthya und ihrem neugeborenen Mädchen und den Großeltern von Herzen alles Gute. Wir sind sicher, dass auch dieses Kind in der großen Ometepe-Familie in Santo Domingo fürsorglich aufgenommen wird.
Auch dem kleinen Neugeborenen aus San Fernando wünschen wir alles Gute.
Diese Nachricht erreichte uns am gleichen Tag, an dem wir die traurige Mitteilung vom Tod des 12jährigen Luis aus Pul erhielten. Anlässlich der Bestattung von Luis Alfredo Yrigoyen aus Pul, der an Leukämie starb, erhielt die Familie aus dem Fonds des Ometepe-Projektes eine finanzielle Unterstützung. Soweit es uns möglich ist, möchten wir auch weiterhin die Angehörigen von Verstorbenen bei deren Bestattungen finanziell unterstützen.
Dazu der folgende Text den Ursula Blonigen von Dr. Alvarado erhalten hat:
Luis ist mit 12 Jahren an Leukämie verstorben
Am 28. März 2016 erhielt Dr. Alvarado die Nachricht der Eltern, dass es Luis körperlich wieder sehr viel schlechter gehe. Umgehend wurde auch der Leiter unseres Projektes Don Alcides Flores über den verschlimmerten Gesundheitszustand informiert und es entstand ein Notfallplan. Auf dem Foto vom November 2015 sitzt die Mutter – mit einem blauen Beutel – auf einer Mauer mit ihrem kranken Sohn linkds neben sich und einem Teil seiner Geschwister.
Der Junge wirkt sehr blass und fahl, aber er lächelt und scheint voller Hoffnung zu sein. Seine Blutwerte sind nicht in Ordnung. Er ist auf dem Kirchfest des Schutzheiligen San Diego der Stadt Altagracia, in der er wohnt. Das Fest beginnt immer mit einer Heiligen Messe. Für sein besonderes Vorhaben trägt Luis die braune Kutte des Heiligen San Franziskus und auf seinem Schoß liegt ein Palmzweig (rama), der zu Ehren des Schutzheiligen in einem Festumzug gewedelt und getanzt wird.
Der Projektarzt Dr. Alvarado, der die Familie medizinisch betreut, sagte mir, dass Luis auf dem Kirchfest ein besonderes Versprechen abgegeben habe, damit er wieder gesund werde. Nach der Messe und bestimmten Ritualen habe er kleine gesegnete Brotstücke an jeden verteilt.
Aber die Erkrankung seiner Leukämie ist weiter fortgeschritten, und Dr. Alvarado musste den Jungen nach dem Hilferuf der Mutter in die Klinik auf das Festland nach Rivas einweisen. Dort war man nicht imstande, adäquat zu helfen und Luis kam ins Hospital nach Managua. Seine Mutter und der Bruder der Mutter konnten ihn Gott sei Dank dorthin begleiten.
Alle Therapieversuche blieben jedoch erfolglos, sodass Luis am 2. April im Beisein seiner Mutter im Krankenhaus friedlich verstorben ist.
Luis ist wieder zurück auf die Insel und in sein Zuhause gebracht worden. Die Totenwache (vela) der Familie am offenen Sarg – zusammen mit Freunden und den Nachbarn – geht die ganze Nacht hindurch mit Beten, Weinen, Klagen, Erzählen. Und es werden Lebensmittel geteilt – es gibt Kaffee und Säfte. Am folgenden Tag wird die Totenmesse für Luis gehalten- er wird beerdigt, es wird getrauert.
Ursula Blonigen