Ich bin dankbar für mein Leben

Ein bisschen kleiner vorneDie kleinwüchsige Inge Kesterke spendet 1.000€ für das Ometepe-Projekt.

Seit vielen Jahren ist die 1.05 m große Inge Kesterke dem Ometepe-Projekt freundschaftlich verbunden. Sie feiert mit, wenn eine nicaraguanische Delegation nach Deutschland kommt und empfängt die Teilnehmer wie alte Freunde in ihrer Wohnung, wo sie die Latinos mit Kartoffelsalat und Würstchen bewirtete.
Die nicaraguanischen Freunde konnten sich so einen Eindruck verschaffen, wie eine kleinwüchsige – über 70-jährige Frau – in eine Eigentumswohnung in Oberbantenberg ihren Alltag meistert.

Es waren nachhaltige Eindrücke, die die Nicas mit nach Hause nahmen. Dass Inge Kesterke in der Lohnbuchhaltung der Firma Kampf in Linden bis zu ihrem Rentenalter gearbeitet hat, dass sie problemlos und unfallfrei ihren PKW zu anderen kleinwüchsigen Freundinnen und Freunden quer durch Deutschland fährt, das alles konnten unsere Freunde aus Ometepe kaum begreifen. Bei den meisten Ometepe-Abenden ist sie dabei und verkauft Bücher. Und auch dem Ev. Kirchenkreis An der Agger ist sie bekannt durch gemeinsames Reisen.
In dem Buch „…ein bisschen kleiner – aus dem Leben kleinwüchsiger Menschen“ hat die Autorin Monika Höhn ihre Lebensgeschichte und die vieler anderen Kleinwüchsigen dokumentiert. Sie sind nachzulesen in: »Ein bisschen kleiner«.
Monika Höhn und Inge Kesterke besuchten gemeinsame Lese-Veranstaltungen und die Schülerinnen des Berufskollegs Gummersbach, vor allem die aus dem Hotelfachbereich hatten die Möglichkeit, Inge Kesterke persönlich nach ihrem Leben zu befragen. So ergab es sich, dass der Bundesverband der Kleinwüchsigen vor einigen Jahren seinen ersten Kongress im Residenz-Hotel veranstaltete und sich die angehenden Hotelfachkräfte gut auf die kleinwüchsigen TeilnehmerInnen einstellen konnten.

Auch in diesem Jahr wird der Bundesverband sein Treffen wieder in diesem Hotel veranstalten und die MitarbeiterInnen freuen sich schon heute auf die Begegnung.
Trotz einiger Schicksalsschläge – Inges Kesterkes kleinwüchsiger Sohn verstarb vor wenigen Jahren, ebenso ihr kleinwüchsiger Mann – und vor wenigen Tagen wurde ihre Mutter aus Börnhausen – mit 101 Jahren beerdigt, sagt Inge: „Ich habe alles und möchte etwas abgeben.
Ich bin dankbar für das Leben – trotzalledem. Ich dachte an Eure Behindertenstation auf Ometepe.
Mo.Hö.
29.1.2015

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