Begegnung steht an erster Stelle
Das Ometepe Projekt Nicaragua hatte zum „Ometepe“-Neujahrsempfang eingeladen und mehr als hundert Freunde, Förderer und Vertreter von Institutionen kamen zum jährlichen Treffen im Victor’s Hotel in Gummersbach. Eine Begegnung eines „kreativen Netzwerks“, wie Geschäftsführer und Initiator des Projekts Michael Höhn gleich zu Anfang sagte. Denn hier träfen sich Menschen, die „sich irgendwie alle um unsere
eine Welt kümmern“.
Ökumenische und parteiübergreifende Zusammenarbeit lag den Projektleitern Monika und Michael Höhn von Anfang an am Herzen. Durch viele Spendenaktionen wie Sponsorenläufe an Schulen, Benefiz-Konzerte oder die Aktion „Gold für Ometepe“, bei der Zahngold gesammelt und gespendet wird, können jährlich mehr als 100.000 Euro über das Konto beim Kirchenkreis An der Agger überwiesen werden. Im Kirchenkreis An der Agger arbeitet der achtköpfige Fachausschuss Ometepe unter der Leitung von Karla Gaisbauer, um das über die Jahre größer gewordene Projekt betreuen zu können. Superintendent Jürgen Knabe schaute mit einem dankbaren Blick auf die Hilfe und Unterstützung im Zeichen der Mitmenschlichkeit in den vergangenen Jahren. Insbesondere die Bildung trage dazu bei, sich in einer komplexen Welt zu orientieren. Die Menschen erhielten dadurch Kompetenz und könnten sich weiterentwickeln. Die „Schule der Hoffnung“ (escuela de la esperanza) auf Ometepe gebe jungen Menschen gute Startbedingungen für ihr Leben.
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – diesen Satz von Martin Buber stellte Geschäftsführerin Monika Höhn als Motto über ihre Ansprache. 1993 begann das Projekt durch die Neugier auf das Land Nicaragua, durch die sie das Leben der ärmsten Bevölkerung hinter dem Vulkan Maderas auf der Insel Ometepe kennenlernten. Der heutige Projektleiter vor Ort, Alcides Flores, sagte damals zu Monika und Michael Höhn: Gesundheit und Bildung sind das, was unsere Bevölkerung dringend braucht.“ Ebenso eine Einrichtung für Kinder mit Behinderung. Heute sind über das Ometepe Projekt Nicaragua 21 nicaraguanische Mitarbeiter beschäftigt. Eine Schule wurde gebaut, es gibt Studienförderungen und inzwischen wurden durch das Projekt 192 Steinhäuser – die meisten mit Latrinen – gebaut. Der grundlegende Gedanke ist die Hilfe zur Selbsthilfe.
Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker betonte die Notwendigkeit der Integration vor Ort. Gerade Menschlichkeit und Nächstenliebe fördern die Integration. „Das Projekt Ometepe und die Initiatoren leben beides“, betonte er.
Norman Paizano aus Dresden berichtete von seinem Praktikum in Nicaragua und seinen Eindrücken von der medizinischen Versorgung. Er hatte das Land, in dem sein Vater aufwuchs, im Rahmen seines Studiums besucht. Einen Einblick in das Leben auf der Insel und in das Projekt dort erhalten auch junge Menschen, die ein Freiwilliges soziales Jahr auf der Insel leisten können. Oder die dorthin reisen, um Land und Leute kennenzulernen, so wie Krankenschwester Kristina-Lena Engelberth aus Wiehl, die auch das Ometepe-Projekt vor Ort angeschaut hatte.
Gemeinsam mit Projektleiter Alcides Flores wurde sie an diesem Abend über Skype zugeschaltet und konnte so auch die wunderbare Musik der lateinamerikanischen Gruppe „Zanate“ aus Köln hören, die den Abend musikalisch begleitete.
„Netzarbeit liegt uns am Herzen“, betonte Monika Höhn. Austausch sei wichtig und vor allem Begegnungen von Menschen, die sich mit ihren Ideen gegenseitig Mut machen. Denn „Menschen benötigen eine zukunftsweisende Entwicklung“. So tauschten sich die Gäste auch nach dem offiziellen Teil noch lange aus an diesem Abend.
Ometepe Neujahrsansprache von Monika Höhn
Rede von Superintendent Jürgen Knabe
Brief der Sternsinger 28.1.2016
Ometepe-Neujahrsempfang 2016 bei wiehl.de
Text und Fotos: Kirchenkreis/Vera Marzinski