Zurück aus Nicaragua – „Lasst uns nicht im Stich!“ 

Eindrücke unserer vierwöchigen Reise auf die Insel Ometepe 2021. Großer  Empfang auf Ometepe mit einem besonderen Dank für 28 Jahre Entwicklungszusammenarbeit.

Bewegt und tief beeindruckt kehrten die Initiatoren des seit 1993 bestehenden Ometepe-Projektes, Monika und Michael Höhn, aus Nicaragua zurück.

„Einen Monat wollten wir uns Zeit nehmen, um die Entwicklungen seit unserem letzten Aufenthalt 2018 und den schrecklichen gewaltsamen Ausschreitungen, die es in dieser Zeit gegeben hatte, zu beobachten. Diesmal in Begleitung unseres Enkels, der mit seiner Freundin nach dem Abitur und vor Beginn des Studiums einige Monate dieses Projekt kennen lernen wollte,“ sagt Monika Höhn.

Die Eheleute Höhn erzählen in ihrem abschließenden Bericht, den sie auch an die langjährigen UnterstützerInnen verschickt haben, von Ihren Beobachtungen, Erfahrungen und Eindrücken.
Eindrücke unserer vierwöchigen Reise auf die Insel Ometepe 2021
[pdf, 7.2MB]

Ab Juli 2021 ist das Ometepe-Projekt dankenswerterweise von dem Verein Nicaragua-Hilfe in Bonn übernommen worden.

Presseartikel zu diesem Beitrag:

https://wiehl.de/aktuelles/neuigkeiten/nachrichten/7751-ometepe-lasst-uns-nicht-im-stich.html

https://www.oberberg-aktuell.de/soziales/—jahre-f–r-ometepe-a-58061

https://rheinische-anzeigenblaetter.de/mein-blatt/anzeigen-echo/wiehl/lasst-uns-nicht-im-stich–monika-und-michael-hoehns-ometepe-projekt-39154764

 

Besuch auf Ometepe

Ursula Blonigen und Dr. Susanne Lindner besuchen zur Zeit das Ometepe-Projekt in Nicaragua.
3 Wochen lang werden die beiden deutschen Mitarbeiterinnen des Ometepe-Projekts sowohl die nicaraguanischen Partner treffen, als auch das Land bereisen. Ursula Blonigen schreibt:
Liebe Grüße aus Ometepe!
Ometepe begrüßte uns mit schwül-heißen Temp. von ca. 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 85%. Da die Regezeit anbricht gibt es jeden Tag kräftige Schauer…zwischendurch Sonne…und leider auch die Mosquitos. Wir wohnen zu zweit in der Quinta Monika…und Berta ist unser guter Geist und sorgt für uns.
Wir haben uns mit den Nicaraguanern alte und aktuelle Fotos angeschaut, die ich in Deutschland ausgedruckt und lamminiert habe…außerdem alte Projekt Fotos, die Monika und Michael uns zum verteilen mitgegeben haben…Das war ein riesen Spaß für alle, vor allem als sie den Vergleich der Personen und Situationen zu heute sahen.

Die folgenden Bilder haben Ursula Blonigen und Dr. Alvarado gesandt.

Auch ein Video aus dem Therapie im Zentrum für die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen (CET) hat uns Ursula Blonigen gesandt, Vielen Dank dafür!

Besuch bei REMO

Teilnehmer des Workshops bei REMOHeute hat das Netzwerk der Frauen der Insel Ometepe (REMO) einen ersten Workshop für junge Mädchen veranstaltet. Dieser soll der Beginn einer Reihe von Workshops und Veranstaltungen für Mädchen im Alter von 9-15 Jahren sein. Daniel und Tabea Köbsch durften heute beim ersten Workshop dabei sein, bei dem es um das Thema „Gesunde Ernährung“ ging. Etwa 20 Mädchen aus 7 verschiedenen Orten der Insel waren nach San Fernando gekommen, um etwas über Nahrungsmittel und Möglichkeiten einer gesunden Ernährung zu lernen – und natürlich auch um gemeinsam zu essen. Der Workshop soll der Einstieg in die Arbeit mit den jungen Mädchen sein. Es sind weitere Workshops geplant, in denen um Gesundheit, den weiblichen Körper und Sexualität, aber auch um Partnerschaft, die Verhütung von Schwangerschaften und den Umgang mit Gewalt gehen soll. In Nicaragua und auf Ometepe ist häusliche Gewalt gegen Frauen leider noch ein häufiges Phänomen und es gibt viele Mädchen, die schon sehr zeitig, mit 13, 14 oder 15 Jahren schwanger werden. REMO möchte nun bereits mit jungen Mädchen zu diesen Themen ins Gespräch kommen. Daniel und Tabea Köbsch waren beeindruckt von der engagierten Arbeit von Yolidia Hernandéz, Fabiola Hernandéz, Marcha (einer Krankenschwester aus Holland, die derzeit als Freiwillige bei REMO arbeitet) und den anderen Frauen. Und natürlich von den Mädchen, die in ihren Ferien einen langen Weg auf sich genommen haben, um an dem Workshop teilzunehmen.

Besuch auf dem Feld

Los sembradores después del trabajo.Wie der Reis auf den Teller kommt.

Die aktuelle Regenzeit bedeutet auch: es ist Zeit für die Aussaat! Momentan wird überall Reis gesät – auch auf dem Feld von Doña Berta Garcia, die mit dem Ometepe-Projekt seit vielen Jahren eng verbunden ist. Dieses Erlebnis wollten sich Tabea und Daniel Köbsch nicht entgehen lassen, und so durften sie bei der Aussaat auf einem Feld nahe San Fernando helfen. Von 07:00 bis 09:30 wurde die Saat in die Erde gebracht. 4 Männer stachen aller 40 cm Löcher in die Erde, die anderen füllten diese Löcher mit etwa 10 Reiskörnern. Eine schweißtreibende Arbeit unter der Morgensonne! Dennoch wurde viel gelacht – auch über die beiden „cheles“ – die nun etwas besser wissen, wie viel Arbeit in einem Teller Reis steckt…

Besuch im Centro de Salud

Centro de Salud del Proyecto Ometepe-AlemaniaHeute stand ein Besuch im Centro de Salud des Ometepe-Projektes an.

Familie Köbsch wurde von Dr. Alvarado und seinen Kolleginnen sehr herzlich empfangen. Die Consulta (Sprechstunde) für die vielen angereisten Ometepinos wurde kurzerhand von einer Medizinstudentin aus Managua, welche sich gerade im Praktikum befindet, übernommen und Dr. Alvarado führte uns durch die verschiedenen Bereiche des Gesundheitszentrums. Waren es 2004 noch 3 kleine Räume, in denen die Patienten behandelt wurden, so ist inzwischen ein weitläufiger Komplex aus Therapie und Praxisräumen entstanden. So gibt es nun separate Räume für die Psychotherapie, Physiotherapie und Ergotherapie – aber auch für Ultraschalluntersuchungen und gynäkologische Untersuchungen. Die Patienten nehmen lange Fahrten (1.5h von Tichaná oder Los Angeles) auf sich, um sich im Gesundheitszentrum des Ometepe-Projektes vorzustellen und behandelt zu werden – ein großer Vertrauensbeweis! Auch werden pro Monat etwa 1-2 Touristen mit verschiedensten Problemen vorstellig, das Ometepe-Projekt leistet also einen großen Beitrag zur medizinischen Grundversorgung auf der Insel. Daniel und Tabea waren sehr beeindruckt von der professionellen Arbeit von Dr. Alvarado und seinem Team.

Besuch bei Freunden

Tabea und Daniel Köbsch besuchen die nicaraguanischen Partner auf Ometepe.

Theresa und Aaron 2003Aaron und Theresa 2016Vor 13 Jahren lebten die beiden Dresdner mit ihren beiden Kindern für 7 Monate auf Ometepe. Tabea absolvierte damals ein sozialpädagogisches Praktikum in der Escuela »La Esperanza«, Daniel arbeitete in der Krankenstation mit.

Jetzt sind sie für 2 Wochen auf der Insel beim Projekt zu Gast und besuchen alte und neue Freunde. Heute gab es einen ersten Eindruck vom Alltag in der Preescolar (Vorschule) und der Primaria (Grundschule). Besuche in der Gesundheitsposten, bei der Kreditgenossenschaft und auch bei REMO sind geplant.