[von Norman Paizano (Medizinstudent auf Ometepe) – 28. August 2015]
Hallo Monika und Michael, hallo Freunde und Unterstuetzer des Ometepe-Projektes,
letzte Woche gab es in Altagracia einen Umzug anlässlich des Nationalen Tages der Menschen mit Einschraenkungen.
Zwar war dieser erst am darauffolgenden Dienstag, aber der Umzug fand wahrscheinlich aus organisatorischen Gründen schon eher statt. Los ging es nahe des Ortseingangs von Altagracia. Hier sammelten sich ab um 9 Mütter, Kinder, Erwachsene und Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen. Natürlich nahmen auch Kinder aus dem CET (Centro de Educacion Temprana) zusammen mit ihren Müttern teil. Ihnen wurde die Teilnahme ermöglicht, da der Transfer von den Wohnorten und auch zurück, mit dem Minibus des Projektes realisiert wurde. Aber auch Erwachsene, die als Patienten der Clínica verbunden sind, waren anwesend. Auch die Mitarbeiter des CET, sowie der Projektkoordinator Don Alcides Flores waren anwesend. Anlässlich des Umzugs hatten die Mitarbeiter Transparente entworfen, die dann in den vordersten Reihen präsentiert wurden. Angeführt wurde der Umzug von einem Transporter mit einer Lautsprecheranlage. Über diese wurde neben Musik auch immer wieder ein Einspieler wiedergegeben, der über den Anlass des Umzuges informierte.
Die Hauptstrasse entlang zogen wir ins Zentrum, wo eine runde um den Park gedreht wurde und anschliessend ging es zur Inatec. Dies ist eine Art Fortbildungszentrum, gleichzeitig befindet sich dort der grösste Versammlungsraum von Altagracia (von der Kirche einmal abgesehen).
In diesem fand dann noch ein Festakt statt. Aufgrund einer Verspätung eines Teils der Schirmherren und Ehrengäste zog sich das Warten auf den Beginn der Veranstaltung etwas hin. Da an diesem Tag die Sonne von keiner Wolke verdeckt wurde, heizte sich auch der Saal entsprechend schnell auf. Die später an die Kinder verteilten Getränke waren also auch sehr nötig.
Der Festakt selbst bestand im ersten Teil aus einigen Reden von Mitgliedern der Stadtverwaltung und Personen, die als Vertreter des Komittees von Menschen mit Einschränkungen geladen waren. Auch der Priester der hiesigen Gemeinde sprach einige Worte über die Notwendigkeit der Unterstützung der Personen mit Einschränkungen, die sich aus den christlichen Werten ergibt. Der zweite Teil war dann der wesentlich spannendere. So gab es Vorführungen von Kindern und jungen Erwachsenen mit Einschränkungen. Darunter mehrere Tanzeinlagen, sowie Gesangsdarbietungen.
Einige der Aufführenden erhielten in vorangehenden Jahren auch Unterstützung durch das Projekt. Die Tatsache, dass man diese jungen Menschen nicht nur über ihre Einschränkungen, sondern vielmehr über ihre Faehigkeiten definieren sollte, wurde uns allen bewusst, als wir uns darüber unterhielten, dass von uns kaum einer den Mut aufbringen würde, vor so
vielen Menschen aufzutreten. Am Schluss erhielten alle noch ein Mittagessen, bevor die Veranstaltung dann vorbei war. Dieser Tag hat mir gezeigt, dass auch hier in Nicaragua auf die Belange von Menschen mit Einschränkugen aufmerksam gemacht und eingegangen wird. Und dass dies nicht nur in irgendwelchen Komitees geschieht, so dass auch die breite Bevoelkerung davon Notiz nimmt. Und dies ist wohl nicht immer so gewesen, womit sich hier eine gute Entwicklung zeigt.
Am darauffolgenden Dienstag, also dem eigentlichen Nationalen Tag der Menschen mit Einschränkung, haben wir mittels Beamer und Leinwand den Kindern und Müttern die entstandenen Fotos gezeigt, und die Mitarbeiter haben mit den Müttern darueber geredet, was es bedeutet, ein Kind mit Einschränkungen zu haben. Ich denke für alle waren dies Tage mit schönen Erlebnissen.
Anbei natürlich auch wieder einige Fotos mit Eindruecken von beiden Tagen.
Viele herzliche Gruesse
Norman