Österliche Grüße

Liebe Freundinnen und Freunde von Ometepe,

wir grüßen Euch alle sehr herzlich mit der österlichen Botschaft, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern das Leben.

Damit verbinden wir zugleich unsere Hoffnung auf einen besseren Weg für Nicaragua.

Einigen Anfragen zur Lage in Nicaragua möchten wir nachgehen, andere können wir leider nicht beantworten…
Uns schmerzt es sehr, dass das Land, in dem wir 1993 unsere Arbeit begonnen haben, sich bisher noch nicht auf einem positiven und zukunftsweisenden Weg befindet!

Ein Jahr nach Beginn der Proteste am 18. April 2018 ist leider immer noch kein Dialog in Gang.

„Im Rahmen der Palmsonntags-Prozessionen haben die Menschen der vor einem Jahr bei den Protesten gewaltsam ums Leben gekommenen Jugendlichen gedacht. Ob Opposition und Regierung wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren, ist ungewiss.“ heißt es in einem Artikel im „Blickpunkt Lateinamerika“. Schwarze Kreuze mit den Namen verschiedener Jugendlicher kennzeichneten die Prozession zum Palmsonntag in Managua, dem Tag, der den Beginn der Osterwoche markiert. Die Kreuze sind mit Blumen, Palmzweigen und blau-weißen Tüchern geschmückt, auf denen “Viva Nicaragua libre” steht. „Mit den Kreuzen fordern die Teilnehmer der Prozession Gerechtigkeit für die Jugendlichen, die vor einem Jahr ihr Leben verloren haben durch die brutale Härte gegen die Demonstranten. Zehntausende Nicaraguaner sind seitdem ins Exil gegangen. (…) das Land befindet sich auf dem Weg in eine der schwersten wirtschaftlichen Krisen der vergangenen 30 Jahre. Die Wirtschaft schrumpfte im Jahr 2018 um vier Prozent, 2019 wird ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukt bis zu zehn Prozent erwartet. Der Tourismus ist dabei einer der Sektoren, den die politische Krise am stärksten getroffen hat. Die Strandhotels, die im vergangenen Jahr für diese Saison eine Auslastung von 80 Prozent erreichten, sind nun mit weniger als 20 Prozent belegt, (…) wie Lucy Valenti, die Präsidentin der „Nationalen Tourismuskammer”, am vergangenen Donnerstag, 11. April 2019, bekanntgab.

Vor allem der internationale Tourismus, der Devisen nach Nicaragua bringt, geht weiter zurück, nachdem das mittelamerikanische Land zwischen Atlantik und Pazifik auf dem Weg war, ein beliebtes Reiseziel zu werden. Der „Nicaraguanischen Stiftung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung“ zufolge läuft die Hälfte der Nicaraguaner in diesem Jahr Gefahr, in die Armut abzurutschen!

Die Prozessionen zu Ostern sollen wieder an die Opfer erinnern. Wir hoffen sehr, dass es zu keinem neuen Blutvergießen kommen wird und die angesagten Demonstrationen friedlich verlaufen werden. Nach wie vor stehen wir mit unseren Partnern in regelmäßigem Kontakt, wenn auch die Auskünfte über die politische Situation sehr zurückhaltend sind.
Die Angst und das Misstrauen in der Bevölkerung sind nach wie vor vorhanden.

Wir sind dankbar, dass durch Eure Hilfe die Arbeit im Ometepe- Projekt weiter fortgeführt werden konnte. Von unseren 19 nicaraguanischen Mitarbeiter*innen – aus den Bereichen Vorschule, medizinischer Versorgung und Behindertenbereich – musste niemand entlassen werden, wie es leider in vielen Hotels auf der Insel notwendig wurde, da die Touristen ausgeblieben sind.
(Aktuelle Meldungen über den „Osterbetrieb“ liegen uns im Moment noch nicht vor.)

Wir wünschen uns sehr, dass dieses Land, in dem wir nun seit 26 Jahren dank einer großen Hilfs- und Spendenbereitschaft engagiert sind, zu einer Normalität zurückfindet und es wieder – vor allem im Tourismus – Arbeitsmöglichkeiten für die Bewohner der Insel geben wird.

Gerade erhalten wir von unserem Mitarbeiter, Dr. Jorge Quintana, die Abrechnung vom März 2019. Wir konnten auch für das zweite Quartal 2019 insgesamt 34.500€ nach Ometepe überweisen. Dafür danken wir Euch und Ihnen allen von ganzem Herzen! Wir hoffen weiterhin auf Eure Unterstützung und wünschen Euch allen ein gesegnetes Osterfest.

Monika und Michael Höhn
im Namen des Fachausschusses Ometepe

Danke an die Erzieherinnen für ihre engagierte Arbeit

„Wir gehen nun bis zum 22. April eine Woche in die Ferien“ schrieben uns die Lehrerinnen der Vorschule-Mercedes und Martha Hernández. Die Kinder hatten Fotoalben über ihre Familie zusammengestellt, die Fünfjährigen lernten spielerisch die Zahlen.
Auch die Umwelterziehung findet statt und die Kinder beteiligten sich beim Säubern ihres Umfeldes.
„Zusammenarbeit und die gemeinsame Verantwortung sollen gefördert werden“ schreiben die Erzieherinnen. Mit den Eltern wurde über die Entwicklung der Kinder und ihre Weiterbildung gesprochen und es wurden Übungen für Eltern und Kinder angeboten.

Beginn der Prozession und Feierlichkeiten der Karwoche auf Ometepe

Am Palmsonntag, dem 14. April, beginnt die katholische Tradition in Altagracia – die Segnung der Palmblätter in der Kapelle La Sabana. Später wird die Figur von Jesus auf die Eselin gehoben. Sie ist früh gekommen und ist für diesen Anlass geschmückt. Es geht in einer Prozession in Richtung Altagracia.

Bauliche Veränderungen im Behinderten-Zentrum CET in Santo Domingo

Für mehr Rückzugsmöglichkeiten und Privatatmosphäre für die Kinder mit Behinderungen und ihre Mütter, haben einige bauliche Veränderungen gesorgt, die aus unserem Spendenfonds finanziert werden konnten.
Von der Zahnärztin Dr. Melida Luna erhielten wir die nachfolgenden Fotos. Die Mitarbeiterinnen danken sehr herzlich dafür!

Vorösterliche Aktivitäten auf Ometepe

Vom Aschermittwoch und der anschließenden Freitagsprozession erhalten wir wieder Fotos von der Insel.
Der Projektarzt Dr. Roberto Alvarado schreibt:
„Herzliche Grüße aus Ometepe. Am ersten Freitag der Prozessionen. Altagracia mit den blühenden Kreuzen. Auf der Route der 14 Stationen des Kreuzwegs.“

Internationaler Frauentag auf Ometepe

Grüße und Glückwünsche erhielten wir von unseren Partnern auf Ometepe.
In der Schule in San Fernando, nicht weit vom POA-Projekt entfernt, feierten die Frauen auch den Internationalen Frauentag. Einige Frauen wurden für besondere Leistungen ausgezeichnet!

Paula Horstmann – ehemalige Freiwillige von EIRENE – besucht das Ometepe-Projekt

Erfreut sind die Mitarbeiter*innen des Ometepe-Projektes über den Besuch von Paula Horstmann.
Einige Auszüge aus ihrem bisherigen Schreiben vom 26.2. möchten wir veröffentlichen:

(…) jetzt finde ich endlich Zeit … und Internet. Ja, es ist richtig, dass ich Ometepe, die POA und REMO für vier Wochen besuche. Aus der unsicheren Situation im Land konnte ich schwer abschätzen, ob die Reise möglich sein wird. Mein Besuch hat allerdings gerade erst angefangen und ich war nur diesen Freitagvormittag bei der POA. Ich habe im Jahr 2016/17 meinen Freiwilligendienst ausschließlich im CET gearbeitet (Behindertenbereich). Die Kinder, die normalerweise zur Therapie kommen, können im Moment nicht kommen, weil die „area“ – das ehemalige Grundschulgebäude – umgebaut wird. Sie denken, dass die Therapie in der nächsten Woche wieder aufgenommen wird. In der Zwischenzeit haben die Therapeutinnen Berichte geschrieben und an Fortbildungen teilgenommen, wie sie mir beim Besuch am Freitag erzählten…
Am Wochenende und in dieser Woche gibt es ein paar Veranstaltungen, bei denen ich ein bisschen mitwirke… Ich bleibe bis zum 25. März auf Ometepe, am 26. 3. fliege ich wieder zurück nach Deutschland, weil mein 2. Semester der Kunstpädagogik in Leipzig weitergeht (…)
Mir wurde erzählt, dass viele Studierende im vergangenen Jahr ihr Studium unterbrechen mussten und jetzt bei ihren Familien oder im Ausland warten, bis es für sie wieder sicher ist zurückzukehren. Auch habe ich von anderen Bewohnern erfahren, dass sie es vermeiden, durchs Land zu reisen. Liebe Grüße von der POA und vielen Leuten auf der Insel
Paula

Wir freuen uns, wenn die Kontakte und freundschaftlichen Beziehungen unserer ehemaligen freiwilligen jungen Leute erhalten bleiben, die gerade in der jetzigen schwierigen Situation so nötig sind.