Lasst uns nicht im Stich!

Coronazeiten im ärmsten mittelamerikanischen Land Nicaragua und auf der Insel Ometepe.

„Auch in diesen schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie, versuchen wir, mit unseren Projektpartnern in Kontakt zu bleiben,“ sagen Monika und Michael Höhn vom Ometepe-Projekt Nicaragua, das sie vor 27 Jahren ins Leben gerufen haben. „In einem Entwicklungsland sind die Auswirkungen der Pandemie noch gravierender.“ Die Geschäftsführer wollten mit weiteren MitarbeiterInnen am 5. April nach Nicaragua fliegen. Die Flüge wurden wegen der Pandemie gestrichen. Im März 2018 hatten sie das letzte Mal Nicaragua besucht. Wenige Wochen später – am 18. April -wurden die Studentenproteste gegen die Regierung von Sicherheitskräften und Paramilitärs brutal niedergeschlagen. Das Land geriet in eine bürgerkriegsähnliche Situation. Der Tourismus brach zusammen und es gab kaum noch Einnahmequellen für die ärmste Bevölkerung.
Seit dieser Zeit sind sie mit ihren Partnern auf der Insel in dauerhaftem Kontakt. Die Hoffnung der Bevölkerung war, dass sich das Land nach 2018 wieder ein wenig erholte.
Dann kam das Corona-Virus hinzu.
Größere Menschenansammlungen wurden weiterhin von der Regierung gefördert – trotz des Protestes der katholischen Kirche und von Menschenrechtsorganisationen. Schulen und Geschäfte sind nach wie vor geöffnet, Konzerte, Gottesdienste und Fussballspiele finden ebenso statt. Die Regierung geht offenbar einen Sonderweg und behauptet, mit dem Gesundheitssystem gut vorbereitet zu sein – außerdem sei die Zahl der Infizierten nach wie vor sehr niedrig. Doch die Zweifel und Ängste sind in der Bevölkerung da, obwohl es wenige bekannte Fälle gibt, da kaum getestet wird. Auf Ometepe ergreift die Bevölkerung ihre eigenen Maßnahmen: Viele Eltern schicken ihre Kinder nicht in die Schule.
Die MitarbeiterInnen des Ometepe-Projektes danken allen Spenderinnenund Spendern von Herzen, dass wir sie noch immer in ihrer Arbeit unterstützen – trotz der Probleme im eigenen Land. „Unsere Menschen sind bettelarm, die Hitze sehr groß, die Menschen warten auf Regen, der für die Aussaat und die Reisernte zum Überleben so wichtig ist.“
Unsere Hilfe ist nach wie vor dringend vonnöten.

Monika Höhn

Spendenkonto beim Evangelischen
Kirchenkreis An der Agger
Stichwort „Ometepe“

Bank für Kirche und Diakonie
IBAN DE16350601901010106016
BIC GENODED1DKD

Kreuzwegstationen auf Ometepe

Wir freuen uns, wieder vom Alltag und seinen Traditionen der wunderschönen Vulkaninsel Ometepe im großen Nicaraguasee zu erfahren!
Dazu schreibt und grüßt uns Dr. Roberto Alvarado, Allgemeinmediziner und wohnhaft auf der kleinen grünen Insel:

„Die »Via Crucis« (der Kreuzweg) findet jeden Freitag Nachmittag statt. Ab dem ersten Freitag der Woche des „Aschermittwochs“ beginnt die Karwoche.
Es gibt 14 Stationen. Jede Woche gebühren sie einem anderen Sektor der Stadt Altagracia. In den Gemeinden, in denen es eine Kapelle gibt, finden sie auch statt. An jeder Station schmücken sie die Kreuze mit Blumen oder drapieren Altäre, wo es kein Kreuz gibt,- das schon vor vielen Jahren als Versprechen von jemandem festgelegt wurde.

Sie werden während der gesamten Zeit der Fastenzeit durchgeführt, die in der Karwoche zu Ende geht.

An jeder der 14 Stationen wird ein Gebet gesprochen und an die Station erinnert, die Jesus vor seiner Kreuzigung durchführte. Die Tradition, Kreuze mit Blumen zu schmücken, ist nicht nur auf Ometepe anzutreffen, wo sie sehr gut dekoriert sind. Masaya, Granada haben ebenso diese Tradition. Die Bevölkerung von Ometepe ist sehr religiös, und sie schmücken diese Kreuze mit großer Sorgfalt.

Ausserdem gibt es beeindruckende Fotos von der antiken Kirche in Altagracia die seit ein paar Jahren restauriert wird.
In der alten Kapelle, die restauriert wird, schleift der Zimmermann die Holztüren. Mit tollen Lichtreflexen wie ich finde.“

Wir danken Dr. Roberto Alvarado für seinen ausführlichen Bericht und die beeindruckenden Fotos.

Text: Ursula Blonigen

Die Projektleiterin Xochilt Flores informiert die Eltern der Vorschule „La Esperanza“

Wir erhielten die folgende Mitteilung der Projektleiterin:

An diesem Tag versuchte ich einen Vortrag zu halten, in dem ich die Eltern zum neuen Schuljahr begrüßte.
Ich habe versucht, die Eltern über die Weiterführung des Projektes zu informieren und dass wir eine interne Umstrukturierung vornehmen.
Das wichtigste Anliegen war, mit ihnen über die Betreuung und den Schutz der Kinder zu sprechen, und über das, was derzeit in unserem Land geschieht: Entführungen von Kindern und wie wichtig es ist, den Kindern mehr Schutz und Stabilität in ihren Häusern zu geben. Und dass das normalerweise hier in den entlegeneren Gemeinden geschieht.

Die Fastenzeit auf Ometepe beginnt

„Und die Zeit der „via crucis“ – die Holzkreuze an den Straßen werden mit Blumen geschmückt.
Heute, am 26. Februar, ist der Beginn der Fastenzeit und auch der Beginn der Feierlichkeiten der Karwoche.

Altagracia feiert dieses Fest. Ich habe die katholischen Kapellen von Altagracia und La Sabana besucht. Hier einige Bilder von diesem Tag. Zeit der Besinnung, der Begegnung mit uns selbst, Zeit zum Fastenüben, für Gebete und Wohltätigkeitsveranstaltungen“ schreibt Dr. Roberto Alvarado.

Mit Menschen unterwegs

Lesung mit Monika und Michael Höhn
im Kirchencafé Gummersbach – Steinenbrück.

Trotz des plötzlichen Wintereinbruchs mit Schneefall kamen mehr als 50 Frauen und Männer ins Kirchencafé zum gemeinsamem Frühstück. Ludmilla Hein mit ihrem ehrenamtlichen Team hatte dazu eingeladen.
„Wir kommen bei jedem Wetter,“ sagte eine Teilnehmerin. „Es ist eine lange Tradition und die älteren Menschen suchen die Kommunikation und das ungezwungene Miteinander. Ludmilla Hein sorgt immer wieder für diese vertraute Atmosphäre, in der sich alle wohl fühlen. Wir können sie gar nicht genug loben.“

Monika und Michael Höhn waren nicht zum ersten Mal Gäste in Steinenbrück und bedankten sich für die Einladung. Auf dem Büchertisch fanden sich Veröffentlichungen, die mit dem Leben der Autoren zu tun hatten: Rückblicke und Erfahrungen aus über 50 gemeinsamen Jahren mit ihren verschiedenen Arbeitsbereichen.
„Mit Menschen unterwegs“- ein Buch, das Michael Höhn durch Begegnungen und Gespräche mit Menschen auf der Straße, mit Freunden und Bekannten, mit Obdachlosen, einer Hebamme, Alkoholkranken, einer Dachdeckermeisterin und Menschen, die in der Kirche aktiv sind und auch solche, die mit Kirche nichts zu tun haben 2013 herausgeben konnte.
„Menschen selbst zu Wort kommen lassen und sie zum Schreiben zu motivieren, das ist unser beider Anliegen,“ sagt Michael Höhn.
Angesichts der aktuellen Ereignisse in Hanau hatten sich beide Autoren Beiträge herausgesucht, um dem Hass, der Gewalt und der Ausländerfeindlichkeit entgegenzutreten.
Monika Höhn las über ihre Begegnung mit der längst verstorbenen Pfarrersfrau Mechthild Röcher und ihren Kampf gegen das Wettrüsten. Ihre Notizen zum Werdegang von Pfarrer Martin Niemöller, der ihr ein großes Vorbild war, sind als pdf-Datei nachzulesen.
„Ein Stückchen neuer Mensch“ berichtete über die Fremdenfeindlichkeit eines früheren Schülers in der Berufschule, der durch die erstmalige Begegnung mit einem türkischen Jungen und dessen Familie seine Vorurteile über Bord warf.
„Obwohl die Geschichten schon so viele Jahre zurückliegen, sind sie bedauerlicherweise so aktuell wie nie zuvor,“ sagen die Autoren. Das Angebot auf dem Büchertisch wurde gerne angenommen, so dass die Einnahmen einschließlich des Honorar als Spende für das Ometepe-Projekt auf das Konto des Kirchenkreises An der Agger überwiesen werden konnten.
Die Bücher sind bei den Autoren zu bestellen. Die Einnahmen fließen in das Ometepe-Projekt.

Neuigkeiten aus der Vorschule in Santo Domingo – Schulbeginn 2020

Nach einer langen Pause von Anfang Dezember 2019 bis Anfang Februar 2020 hat nun die Schule wieder begonnen.

Wir haben inzwischen viele Informationen erhalten über die Aktivitäten der Kinder und ihrer Lehrerinnen Martha und Mercedes Hernandez:

„Die neue Leiterin Xochilt Flores spendete allen Vorschulkindern ein Spielzeug. Die Kinder und ihre Eltern freuten sich sehr über die nette Geste der neuen Projektkoordinatorin. Sie bedankten sich mit ihren Kindern für die Liebe,“ schrieb Martha.

„Die deutsche Familie Mayer besuchte uns und ließ Süßigkeiten für die Kinder zurück. Heute wurden sie im Unterricht verteilt.
Die Kinder haben sich sehr gefreut und bedanken sich.

Die Mütter begleiteten ihre neuen Vorschul-Kinder zur Schule und auch eine Schwester begleitet ihren 3-jährigen Bruder.

Die ersten Arbeiten der Kinder

Die Kinder kleben Samen in Zeichnungen und freuen sich über das gemeinsame Frühstück.


Sie erkunden mit dem Fernglas die Landschaft, spielen mit Dona Ana am Strand und beobachten die Landschaft. Die Kinder erhielten kleine Medaillen, die mit ihren Namen verbunden waren.

Valentinstag in Santo Domingo

Mit der Unterstützung der Eltern wurde der Tag der Liebe und Freundschaft gefeiert. Mit vielen Süßigkeiten, Lebensmitteln, Früchten, Tänzen und Wettbewerben. Die Kinder genossen diesen Tag mit ihren Eltern und Lehrern.