Ometepe-Abend im evangelischen Gemeindehaus Wiehl am 29.10.2018

Einen informativen Abend über die Arbeit des Ometepe-Projektes in Nicaragua erlebten die mehr als 50 Gäste im evangelischen Gemeindehaus in Wiehl. Neben einem Film, den der Evangelienrundfunk in Wetzlar über die Anfänge des Projektes seit 1993 zusammengestellt hatte, berichtete Monika Höhn über die aktuell sehr traurige Situation im Land seit dem 18. April des Jahres.

von links: Dr. Hedi Hogrefe, (Ärztin) Dr. Susanne Lindner (Ärztin und Mitarbeiterin im Fachausschuss) Ursula Blonigen (Krankenschwester und Mitarbeiterin im Fachausschuss) Monika Höhn (Geschäftsführerin des Ometepe Projektes).Die Arbeit im Bereich von Bildung und Gesundheit, vor allem die mit Kindern mit Behinderungen, wird von den 20 Mitarbeiterinnen fortgesetzt, die sich für die großzügige Spendenbereitschaft sehr herzlich bedanken.

Bei einem reichhaltigen Mitbringbuffet gab es Gelegenheit zum persönlichen Austausch. Nach dem Motto „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ von Martin Buber wollen wir auch unsere künftigen Treffen im Wiehler Gemeindehaus weiter pflegen. Darin sind sich alle MitarbeiterInnen des Fachausschusses Ometepe im Evangelischen Kirchenkreis An der Agger einig.

Auszüge aus dem Vortrag zur Situation in Nicaragua:
Nur kurze Zeit, nachdem die Eheleute Höhn im März für mehrere Wochen auf Ometepe waren, begannen am 18. April die ersten friedlichen Proteste von Studenten in dem mittelamerikanischen Land, die sich an einer geplanten Rentenreform der Regierung von Präsident Daniel Ortega im April entzündeten. Bis heute gibt es eine Reihe von Berichten über Todesopfer, Inhaftierungen Folter und Vergewaltigungen.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist der Ansicht, dass der Präsident Ortega ein Machtpolitiker ist, der die Opposition unterdrückt und über Leichen geht. Es gab bisher zwischen 350 bis 500 Tote und die Gewalttätigkeiten gehen weiter. So befindet sich Nicaragua in einem Ausnahmezustand, auch wenn es im Augenblick so scheint, als sei Ruhe im Land eingetreten. Schwer bewaffnete Polizisten verhaften nach wie vor Menschen, die im Verdacht stehen, auf Seiten der Opposition zu sein und auch Ometepe ist von Hausdurchsuchungen nicht verschont worden. Viele Nicaraguaner meiden es, nach Einbruch der Dunkelheit vor die Tür zu gehen. Es gab von den Protestierenden gebaute Barrikaden aus Pflastersteinen und Teile der öffentlichen Infrastruktur wurden lahmgelegt. Kritik an der sandinistischen Regierung darf nicht geäußert werden.

Seit Jahren gibt es Kritik an Daniel Ortega und seiner Ehefrau, der Vizepräsidentin Rosario Murillo. Eigene Familienmitglieder wurden zu allererst vom Präsidentenpaar versorgt und wurden loyale Funktionäre der Regierungspartei FSLN. Mit Hilfe von Geldern aus Venezuela war es möglich, dem Land zu einem Aufschwung zu verhelfen. Zudem galt Nicaragua als eines der sichersten Entwicklungsländer innerhalb der mittelamerikanischen Länder.
Das Kanalprojekt und das strikte Abtreibungsverbot stießen jedoch immer wieder auf Ablehnung. Das Verhältnis zwischen Regierung und der Privatwirtschaft verschlechterte sich in dem Maße, in dem ausländische Hilfe zurückging und drastischere Maßnahmen wie eine Steuerreform nötig wurden.
Auf Ometepe haben die Hotels bis auf sehr wenige Ausnahmen geschlossen, der Tourismus findet kaum statt. Die Menschen haben Angst und die Traumatisierungen durch die Gewalttätigkeiten sind vielen Familien anzusehen.
„Wir sind deshalb besonders dankbar, dass wir gerade jetzt mit zwei Spenden von insgesamt 15.000€ überrascht worden sind, so dass die Arbeit im Projekt im Bereich der Behinderung der Schule und der medizinischen Versorgung weiterhin unterstützt werden kann. So wird die Hilfe mit Unterstützung vieler Menschen aus dem oberbergischen Kreis weitergehen und die inzwischen freundschaftlich gewachsenen Kontakte werden täglich gepflegt.“

von Monika Höhn

Immer wieder neu beginnen

Vortrag von Monika Höhn in der Gemeinde Marienhagen am 3.11.2018.

Viele Räume, viele Möglichkeiten sich zu begegnen, bietet das neue Gemeindehaus neben der Ev. Kirchengemeinde Marienhagen. Wie schon im alten Gemeindehaus, in dem viele Feste und die Wiehler Bergdörfer -Treffen stattfanden, sollte nun auch in dem neuen Haus die Tradition der Offenheit und Kommunikation weitergeführt werden.

Neu beginnen – zu diesem Thema hatte die Presbyterin Heike Fuchs Monika Höhn als Referentin zu einem Vortrag in das gastfreundliche Gemeindehaus in der Nähe der Kirche eingeladen. Aus ihrer Biografie – von Höhen und Tiefen in ihrem Leben – berichtete Monika Höhn. Entscheidend für Ihr heutiges Engagement für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung waren die schlimmen Auswirkungen des Krieges, die sie miterlebt hatte.

Und auch heute, nach 25-jähriger Entwicklungs-Zusammenarbeit in dem zweitärmsten Land Mittelamerikas, auf der Insel Ometepe in Nicaragua, ist ein Neubeginn nötig, nachdem es im April diesen Jahres zu schrecklichen Gewalttätigkeiten aufgrund der schwierigen sozialpolitischen Lage im Land gekommen ist. Die Wirtschaft ist zusammengebrochen, Arbeitsplätze – insbesondere im Tourismus, der seitdem kaum noch stattfindet – Hotels mussten geschlossen und Personal entlassen werden – bedarf es nun eines Neubeginns, für den die Menschen im Land kämpfen, auch wenn momentan noch keine Veränderung in Aussicht sind.

Wie sehr Begegnungen mit Menschen eine wichtige Rolle spielen, weiß Monika Höhn aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen. Und am Ende wünschte sie allen Mitarbeiterinnen und allen 80 Gemeindemitgliedern, dass das neue Gemeindehaus mit Leben gefüllt werde und sich genügend Ehrenamtler finden, die das Engagement der Frauen mit unterstützen, die diesen Vormittag so liebevoll gestaltet hatten. Musikalisch begleitet wurde der Vormittag von der Studentin Melina Kyranoudis. Zur Unterstützung der Arbeit für die Kinder mit Behinderungen auf Ometepe gab es eine Kollekte von rund 230 € und ein Honorar von 150€.

Offenes Treffen Ometepe

Am Montag, dem 29. Oktober um 19:00 Uhr findet unser traditionelles Ometepetreffen im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde in Wiehl statt und nicht, wie in den Jahren zuvor, in den Behindertenwerkstätten Wiehl-Faulmert. 

Thema des Abends: 
Rückblicke – Ausblicke – aktuelle Situation in Nicaragua und auf der Insel Ometepe. 

Wir freuen uns über jeden Gast und freuen uns über einen kleinen Beitrag zum Mitbring-Buffet – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Vom Brot bis zu einem Stückchen Käse, Salat oder Nachspeise, alles ist willkommen und hat bisher immer für große Überraschung gesorgt . 

Der Welternährungstag – Nachrichten aus Ometepe

Eine hoffnungsvolle Botschaft erhielten wir heute von unseren Erzieherinnen Martha und Mercedes aus Santo Domingo!
Trotz der sehr traurigen und desolaten Situation auf der Insel, bemühen sich unsere Erzieherinnen, den Kindern ein angstfreies Klima und einige Stunden voller Freude zu ermöglichen.

Sie haben mit den Kindern all das vorbereitet, was sich aus Mais zubereiten lässt.
Diese positiven Informationen haben uns sehr gefreut und sind für uns doch sehr wichtig angesichts der sich zuspitzenden gewaltsamen Eskalationen nun auch auf der Insel.

Weltkindertag am 16.09.18

Unser Stand auf dem Weltkindertag im Wiehlpark in Wiehl hat schon eine lange Tradition.
Also waren wir auch in diesem Jahr am 16.09.18 wieder vertreten.
Unser Ziel war es wie immer auf unser Projekt und das Leben der Menschen (insbesondere der Kinder) auf OMETEPE aufmerksam zu machen. Dazu wollten wir mit Verkäufen von Schmuck und anderen Mitbringseln aus OMETEPE möglichst viel Geld fürs Projekt sammeln.
Anna, Ursula und Kerstin hatten erst mal mehr als eine Stunde zu tun alles aus den Kisten auszupacken und den Stand den Jürgen und Wolfgang aufgebaut hatten schön zu dekorieren. Am frühen Nachmittag kam das Geschäft langsam in Schwung. Bei strahlendem Sonnenschein stieg die Zahl der Besucher – meist Familien mit Kindern weiter an.
Sobald sich jemand für uns interessierte haben wir auf den Zweck unseres Projektes hingewiesen und bei vielen Menschen auch Zustimmung für unsere Arbeit auf OMETEPE erfahren. Obwohl wir für die Kinder keine Aktivitäten anbieten konnten, waren viele fasziniert von den Gegenständen aus Nicaragua, seien es die Kalebassen, die Spielzeuge und Puppen oder Rasseln und Flöten. Auch zählten einige Kinder zu unseren Kunden. Sie kamen, um mit ihrem Taschengeld für ihre Mutter ein Schmuckstück gegen eine Spende zu erstehen.
Am Ende des Tages freuten wir uns über einen Betrag von 320,-€ für die Projektarbeit.

5.000€ als Spende für Nicaragua

Freudige Überraschung für die Mitarbeiter des Ometepe-Projektes.

„Wie sehr haben wir uns darüber gefreut, dass die Spendenbereitschaft für Ometepe/ Nicaragua nicht nachgelassen hat“ sagen die Initiatoren des Projektes Monika und Michael Höhn. Gerade wurde eine Spende der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde in Münster für das Ometepe-Projekt im Evangelischen Kirchenkreis an der Agger überwiesen.
Seit vielen Jahren besteht eine enge Verbindung zu der Gemeinde, insbesondere durch den Eine-Welt-Kreis, durch Vortrag, Gottesdienst und Lesungen der Eheleute Höhn.

Viele Menschen sind bestürzt, entsetzt und voller Trauer über das, was seit dem 19. April in Nicaragua geschieht. Ein Land, das unter den mittelamerikanischen Ländern als das bisher friedlichste galt. „Dass es nach friedlichen Demonstrationen, deren Auslöser zunächst die Reduzierung von Renten und die Anhebung der Sozialversicherungsbeiträge waren, zu Gewalttätigkeiten, mit etwa 400 Toten und unzähligen Verhaftungen – insbesondere von jungen Menschen – kommen würde, damit hatte niemand gerechnet, der in den 25 Jahren des Projektbestehens Ometepe kennen gelernt hat“, sagen Monika und Michael Höhn, die noch im März für mehrere Wochen auf Ometepe waren.
Die Eskalation der verschiedenen Seiten führte schließlich dazu, dass das Auswärtige Amt von Reisen nach Nicaragua gegenwärtig abrät. Die meisten Hotels auf der Insel Ometepe haben geschlossen, Menschen wurden entlassen und die Arbeitslosigkeit ist hoch.
Der Druck auf Präsident Daniel Ortega und seine Frau wächst von Tag zu Tag, dass sie ihr Amt niederlegen. Auch vorgezogene Neuwahlen werden gefordert.

„Es sind überwiegend alleinerziehende Frauen mit Kindern, die im Bereich Bildung und Gesundheit und mit Kindern mit Behinderungen arbeiten und ihr monatliches Gehalt aus Deutschland erhalten,“ sagen die Initiatoren.
Auch auf dem Weltkindertag im Wiehlpark haben MitarbeiterInnen des Projektes sich mit einem Ometepe-Stand präsentiert, um auf die aktuelle Situation in Nicaragua hinzuweisen, die bisher in den hiesigen Medien keine breite Öffentlichkeit erreicht hat. Durch den Verkauf von Schmuck und Gegenständen aus Nicaragua wurden 360€ eingenommen, die ebenfalls der Arbeit mit den in Entwicklungsländern am meisten benachteiligten Kindern mit Behinderungen zugutekommen.
Wie sich die Lage in Nicaragua weiter entwickeln wird, kann bisher noch niemand voraussagen. Täglich informieren die MitarbeiterInnen des Projektes über ihre Arbeit in der Vorschule, in Schule und Behinderteneinrichtung über ihre Arbeit, die auf der Insel bisher ohne große Einschränkungen weitergeht, obwohl die Ängste in der Bevölkerung recht groß sind.

von Monika Höhn

Aktuelles aus Nicaragua und Ometepe

Liebe Freundinnen und Freunde,
unabhängig von unserem täglichen Kontakt mit unseren Mitarbeitern auf Ometepe, erhalten wir auch durch die Weiterleitung von Freunden noch zusätzlich die unterschiedlichen Pressemeldungen, unter Anderen einen Artikel aus dem »Handelsblatt« vom 02.08.2018

Wir sind sehr froh, dass die Arbeit im Projekt weiterläuft und wir auch erfreuliche Fotos zugeschickt bekommen, die doch zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und auch der Projektarzt sich sehr um die Kinder bemühen, auch wenn es bereits jetzt einige Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten gibt.

Wie sich alles weiter entwickelt, ist überhaupt noch nicht abzusehen. So verfolgen wir die täglichen Entwicklungen mit großem Interesse und sind erschüttert und traurig, in welcher Situation das Land sich momentan befindet.

Wir bitten darum, die Spendenfreudigkeit nicht einzustellen!
Zum Herbst werden Michael und ich nach unseren Möglichkeiten einige Vorträge anbieten oder auch Lesungen aus dem gerade erschienenen Buch mit unseren Erfahrungen und Berichten der letzten 25 Jahre bis heute.

Herzliche Grüße
Monika und Michael Höhn